Die Rolle des Vagus-Nerv für unsere Resilienz und Lebensqualität
Resilienz ist weit mehr als ein Modebegriff – sie beschreibt die angeborene Fähigkeit unseres Organismus, auf die täglichen Herausforderungen des Lebens zu reagieren und sich dabei zu regenerieren.
Im Kern steht dabei das unbewusste Nervensystem, das als vegetatives Kontrollzentrum all unserer lebenswichtigen Funktionen dient. Der Vagus-Nerv spielt hierbei eine Schlüsselrolle: Er steuert nicht nur wichtige Prozesse wie Atmung, Herzschlag und Verdauung, sondern bildet auch die Grundlage für unser inneres Immunsystem. Würden wir jeden dieser Vorgänge bewusst steuern, wäre das Leben schlicht unmöglich, denn unser Bewusstsein wäre überfordert.
Wenn das Gleichgewicht im vegetativen Nervensystem gestört ist, zeigt sich dies oft in subtilen, aber unangenehmen Symptomen, von Magen-Darm-Beschwerden über Luftnot bis hin zu Herzrhythmusstörungen. Solche Symptome, die nicht immer durch Laborwerte oder bildgebende Verfahren erklärbar sind, werden häufig als psychosomatisch eingestuft. Diese Erscheinungen sind ein deutliches Signal, dass unser inneres System Unterstützung benötigt.
Hier kommt Resilienz ins Spiel:
Resilienz ist die Fähigkeit, sich trotz widriger äußerer und innerer Einflüsse immer wieder neu zu orientieren und zu regenerieren.
Jeder Mensch ist unzähligen Einflüssen ausgesetzt – sei es der Stress im Beruf, belastende Lebensumstände oder tiefgreifende Lebenserfahrungen. Dabei spielt nicht nur die genetische Ausstattung eine Rolle, sondern auch, wie wir als Individuen im Laufe unseres Lebens lernen, mit diesen Herausforderungen umzugehen. Menschen, die in einem Umfeld aufwachsen, in dem Resilienz aktiv gelebt wird, entwickeln oft eine größere innere Stärke als jene, die ständig mit negativen Vorbildern konfrontiert sind. Dennoch bleibt die Entwicklung von Resilienz als Erwachsener keineswegs schicksalhaft:
Es liegt in unserer Hand, bewusst Auszeiten und Momente der Stille zu schaffen, um den Vagus-Nerv zu stärken und das vegetative Gleichgewicht wiederherzustellen.
Präventive Maßnahmen, wie regelmäßige Entspannungsübungen, Achtsamkeitstraining oder ein achtsamer Umgang mit Ernährung und Bewegung, fördern nicht nur das körperliche Wohlbefinden, sondern unterstützen auch den unbewussten Teil unseres Nervensystems. Wer sich regelmäßig solche Auszeiten gönnt, stellt sicher, dass der Körper die nötige Ruhe findet, um sich selbst zu regulieren – ein essenzieller Baustein für nachhaltige Resilienz.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Resilienz und die damit verbundenen Funktionen des Vagus-Nervs als Grundlage für ein gesundes, ausgeglichenes Leben verstanden werden können. Indem wir uns bewusst Zeit für Regeneration und Selbstfürsorge nehmen, schaffen wir die Basis für ein langanhaltendes Wohlbefinden – ganz gleich, welchen Herausforderungen wir uns im Alltag stellen müssen.