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Rückengesundheit: Mehr als nur eine Frage der Haltung

Rückenschmerzen sind seit langem eine Volkskrankheit. Deshalb wurde wohl auch im Jahr 2002 am 15. März durch das Deutsche Grüne Kreuz der Tag der Rückengesundheit ins Leben gerufen. Dieser Tag soll zur aktiven Prävention von Rückenbeschwerden aufrufen.

Rückenbeschwerden – nur körperlich oder auch ein Hilferuf der Seele?

Kurz gesagt: Beides ist möglich. Einseitige oder fehlende Bewegung können durchaus zu hartnäckigen Rückenbeschwerden führen. Hier helfen oft gezielte Maßnahmen wie Neuraltherapie, Massage oder Gymnastik.

Anders sieht es bei Rückenverspannungen oder Schmerzen aus, die durch Stress verursacht werden. In solchen Fällen entstehen emotionale Muskelverspannungen, die sich nicht so leicht beeinflussen lassen. Dann ist es essenziell, auch unseren Lebensstil anzupassen. Selbstverständlich sind Gymnastik, moderater Sport mit gezielten Dehnübungen und Massagen hilfreich. Wichtig ist jedoch, dass diese auch eine innere Entspannung mit sich bringen.

Neuraltherapie ist in diesen Fällen oft weniger effektiv, kann aber in bestimmten Situationen versucht werden.

Der Zusammenhang zwischen Stress und Rückenbeschwerden

In meiner Arbeit habe ich über viele Jahre Menschen mit muskulären Rückenverspannungen und Schmerzen begleitet. Dabei konnte ich beobachten, dass Rückenbeschwerden und Stress oft Hand in Hand gehen. Häufig treten diese Beschwerden entweder im unteren Rücken oder im Schulterbereich auf.

Die Muskeln, die das Anheben der Schultern ermöglichen, werden von einem Hirnnerv angesteuert und stehen in direkter Verbindung mit dem Vagus-Nerv. Der Vagus-Nerv, ebenfalls ein Hirnnerv, gehört zum vegetativen Nervensystem und ist maßgeblich an unserer physischen und psychischen Entspannung beteiligt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass verspannte Schultern oft durch Stress verursacht werden.

Anders verhält es sich mit Rückenschmerzen im unteren Bereich. Eine mögliche Ursache ist die Muskelkette, die sich vom Schulterheber über den Trapezius und den zwölften Brustwirbel bis in den Iliopsoas erstreckt und so die Verspannung in den unteren Rücken überträgt. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass im Bereich des Kreuzbeins Nerven mit dem vegetativen Nervensystem verknüpft sind. Einige meiner Klienten, die sich in besonders belastenden Lebenssituationen befanden, berichteten von Zittern oder einem Vibrieren in der Kreuzbeingegend. Die Forschung zu diesem Thema ist noch nicht abgeschlossen, doch aus meiner Sicht wäre dies eine plausible Erklärung für stressbedingte Rückenbeschwerden.

Eine einfache Übung bei Schulterverspannungen

  1. Neigen Sie Ihren Kopf sanft in Richtung Brustkorb, sodass sich der Nacken angenehm längt.
  2. Beginnen Sie nun, den Kopf langsam und sanft von rechts nach links und zurück zu neigen.
  3. Meist reicht eine Minute aus, um eine spürbare Entlastung in Schultern, oberem Rücken und Nacken zu erreichen.
  4. Zum Abschluss lassen Sie den Kopf für etwa 30 Sekunden nach links Richtung Schulter sinken und wiederholen dies auf der rechten Seite.

Achten Sie dabei stets auf Ihre eigenen Grenzen und gehen Sie nur so weit, wie es für Sie angenehm ist. Falls Schwindel auftritt, beenden Sie die Übung sofort und atmen Sie ruhig durch die Nase ein und durch den Mund aus.

Fazit: Rückengesundheit erfordert ein ganzheitliches Verständnis. Bewegung, Entspannung und ein achtsamer Umgang mit Stress sind gleichermaßen wichtig, um Beschwerden langfristig zu lindern.

 

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